„Ein Argument ist die Begründung, die uns motivieren soll, den Geltungsanspruch einer Behauptung oder eines Gebotes bzw. einer Bewertung anzuerkennen.“

Jürgen Habermas

[Übungsbeispiel zur Argumentation]

Typische Argumente zur Stützung von Thesen

Faktenargument

Die These wird durch logische Verknüpfung mit einer unstrittigen, belegbaren Tatsachenaussage gestützt.

Diese Art von Argument ist oft leicht nachvollziehbar. Handelt es sich bei dem Faktenargument jedoch um einen Hinweis auf einen Einzelfall, so ist diese Argument nicht beweiskräftig; denn es kann oft durch einen anderen Einzelfall widerlegt werden. Das Faktenargument ist also bei genauer Prüfung oft nicht stichhaltig.

Autoritätsargument

Die These wird dadurch untermauert, dass der Autor sich auf eine weithin akzeptierte Autorität beruft, die eine ähnliche oder identische Meinung geäußert hat.

Auch diese Art von Argumentation ist oft nicht zwingend, da oft andere Autoritäten mit Gegenpositionen angeführt werden können.

Normatives Argument

Die These wird fundiert, indem der Autor sie mit allgemeinen oder weithin akzeptierten Wertmaßstäben (Normen) logisch verknüpft. In Gesellschaften, in denen eine immer größere Anzahl von Normen umstritten ist, wird eine normative Argumentation für viele Leser bzw. Zuhörer nicht unbedingt einleuchtend sein.

Analogisches Argument

Eine These wird dadurch abgesichert, dass der Autor ein Beispiel aus einem anderen Lebensbereich als dem gerade diskutierten heranzieht, das in seinen Einzelheiten auf den eigentlichen Sachverhalt übertragbar ist. Das möglichst einleuchtend gewählte Beispiel wird genutzt, um einen Nachvollzug der These durch Parallelisierung und Analogieschluss nahe zu legen.

 

Indirektes Argument

Während die bisher erwähnten Argumente – bis auf das analogisierende – direkte Beweisgründe anführten, soll das indirekte Argument die eigene Meinung dadurch plausibel erscheinen lassen, dass die gegenteilige Meinung als unstimmig (in sich widersprüchlich) oder realitätsfern vorgeführt oder in einer anderen Weise entkräftet wird. Solche indirekte Argumentation erscheint zunächst triftig; sie ist jedoch logisch nicht zwingend.